Fertilitätsprotektion: Hoffnung auf Eis...

Sie haben vielleicht gerade erst erfahren, dass Sie eine Erkrankung haben, die mit Medikamenten, Bestrahlung und/oder einer Operation behandelt werden soll, deren Nebenwirkungen zu einem Verlust der Fruchtbarkeit führen können.

Ihr behandelnder Arzt hat Ihnen erklärt, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um Ihre Gesundheit wieder herzustellen. Ihre Entscheidung muss in der kurzen Zeit zwischen der Diagnosestellung und dem Therapiebeginn getroffen werden. Wir möchten Ihnen bei dieser Entscheidung helfen. Sie können kurzfristig ein Beratungsgespräch mit uns vereinbaren, in dem Ihnen die Möglichkeiten, Ihre Fruchtbarkeit zu schützen, erläutert werden. Mehr … »

Kryokonservierung

Es ist möglich, Keimzellen (Ei- und Samenzellen) in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von –196 °C aufzubewahren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für fortpflanzungsmedizinische Maßnahmen zu verwenden.

Unter den folgenden Stichpunkten können Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Kryokonservierung informieren.

Die Fruchtbarkeit zu schützen ist heute ebenso für Frauen möglich, auch wenn das Eizellbanking noch nicht sehr geläufig ist. Das liegt daran, dass diese Methode aufwendiger als bei Männern ist und erst in den letzten Jahren experimentell zur Anwendung gebracht wurde. Man benötigt hierfür eine hormonelle Vorbehandlung von ca. 14 Tagen und eine Entnahme der Eizellen durch Follikelpunktion.

Nach Kryokonservierung und Lagerung in flüssigem Stickstoff bei –196 °C stehen diese später für eine künstliche Befruchtung (IVF) zur Verfügung. Unbefruchtete Eizellen überleben das Einfrieren und Auftauen dank moderner Einfriermethoden (Vitrifikation) fast wie befruchtete Eizellen. Wenn die überlebenden Eizellen einer künstlichen Befruchtung zugeführt werden, kann man damit rechnen, dass ca. die Hälfte der Eizellen befruchtet wird.

Ein mehrstufiges Sicherheitssystem schützt vor Verwechslungen und Verlust.

Weltweit sind mehr als 100 Geburten nach dem Einfrieren unbefruchteter Eizellen beschrieben. Auch wir bieten Ihnen bei Bedarf die Vitrifikation von Eizellen an. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit Eierstockgewebe einzufrieren, über die wir Sie gerne beraten werden.

Wenn die erkrankte Frau in einer festen Partnerschaft lebt, ist das Einfrieren von befruchteten Eizellen nach einer dafür notwendigen hormonellen Stimulation und Eizellentnahme in Allgemeinnarkose eine sehr gute Option. Eingefroren werden die befruchteten Eizellen im „Vorkernstadium“, d.h. einen Tag nach der Follikelpunktion, bevor es zur Verschmelzung von männlichem und weiblichem Chromosomensatz gekommen ist. Notwendig ist dafür ein technisch aufwendiges, langsames Herunterkühlen der Eizellen, um die bei jedem Einfriervorgang entstehende Kristallbildung möglichst gering zu halten.

Ein mehrstufiges Sicherheitssystem schützt vor Verwechslungen und Verlust.

Das Einfrieren und Auftauen überleben befruchtete Eizellen mit einer ca. 80%igen Chance. Für den Fall, dass nach der Behandlung der Grunderkrankung die Fruchtbarkeit nachhaltig Schaden genommen hat, kann eine Schwangerschaft dann mit Hilfe der zuvor eingelagerten befruchteten Eizellen herbeigeführt werden.

Wichtig ist, dass diese Methode nur angewandt werden darf, wenn die Partnerschaft noch fortbesteht und beide Partner dem Embryotransfer zustimmen. Diese Prozedur ist aus Sicht der Frau und unter dem Aspekt der Vorsorge daher nur sinnvoll, wenn die Partnerschaft fortdauert.

 

Ebenso können Samenzellen aus der Samenflüssigkeit oder aus dem Hodengewebe kryokonserviert und aufbewahrt werden. Unabhängig von einer bereits begonnenen Sterilitätstherapie besteht die Möglichkeit Samenproben bei uns einfrieren zu lassen, wenn die Gefahr einer Fruchtbarkeitsschädigung droht. Dies ist z. B. bei Männern der Fall, die aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemo- oder Strahlentherapie durchführen lassen müssen. Chemo- und Strahlentherapien können das Hodengewebe so schädigen, dass nach Heilung der Krebserkrankung keine Spermien mehr in der Samenflüssigkeit nachweisbar sind.

Wenn zuvor Spermien kryokonserviert wurden (Spermabanking) und nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung die Zeugungsfähigkeit nachhaltig eingebüßt sein sollte, kann mit Hilfe des vor der Behandlung angelegten Samendepots noch viele Jahre später ein Kind gezeugt werden.
In manchen Fällen ist dann zwar die Hilfe eines Reproduktionsmediziners erforderlich, aber eine leibliche Vaterschaft ist gut möglich.

Nach Kryokonservierung von Spermien empfehlen wir ein Kontrollspermiogramm ca. ein halbes Jahr nach abgeschlossener Therapie. Wenn die Spermienproduktion erhalten geblieben ist, können die eingefrorenen Proben aufgetaut und verworfen werden.

Ein mehrstufiges Sicherheitssystem schützt vor Verwechslungen und Verlust.

Samenzellen können auch dann auf Wunsch eingefroren werden, wenn der Mann beruflich z. B. viel auf Reisen ist und eine Anwesenheit am Tag der Eizellentnahme seiner Frau nicht möglich ist. Die Kinderwunschbehandlung kann dann trotzdem erfolgen.

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Eine am 29.01.2021 veröffentlichte Information gynäkologischer und reproduktionsmedizinischer Fachgesellschaften
finden Sie hier im Download: Covid-19-Impfung von Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch»

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